









Menschen und ihre Lebensräume werden durch den Abbau von Uran, seine Verarbeitung und die Entsorgung von radioaktivem Abraum mit Uran und seinen Zerfallsprodukten belastet: Bergleute werden durch die Strahlung geschädigt, die das Edelgas Radon emittiert, dessen Konzentration in Urangruben – besonders unter Tage – erhöht ist. Die Arbeiter der Aufbereitungsanlagen, in denen das Uran vom geförderten Erz getrennt wird, sind radioaktivem Staub ausgesetzt. Durch die festen und flüssigen Rückstände („Tailings“), die nach der Aufbereitung zurückbleiben, werden Beschäftigte und die Lokalbevölkerung gefährdet. Uran und seine Tochternuklide werden ins Grundwasser geschwemmt und schädigen mit ihren chemo- und radiotoxischen Eigenschaften die betroffenen Menschen – insbesondere wenn sie ins Trinkwasser gelangen.
Uran ist als Schwermetall ein chemisches Gift wie Nickel oder Chrom und gleichzeitig ein radioaktiver Giftstoff. Es schädigt die Nieren und kann Lungenkrebs, Knochenkrebs und Leukämie verursachen. Außerdem beeinträchtigt es das Erbgut.
Nierenschäden
Uran schädigt als Schwermetall aufgrund seiner chemischen Eigenschaften die Nieren, zu deren Funktionen die Entgiftung, die Regulierung des Blutdrucks sowie des Salz-, Wasser- und Zuckerhaushalts und die Produktion zahlreicher Hormone gehören.
Krebs
Das Edelgas Radon gilt nach Tabak als die weltweit zweitwichtigste Ursache von Lungenkrebs. Seine Gefährlichkeit ist seit Jahrzehnten in zahlreichen Studien in vielen Ländern gut dokumentiert. Die Zerfallsprodukte des Gases sind – Alpha- oder Beta-Strahlung emittierende – radioaktive Isotope von Blei, Wismut und Polonium, die sich im Lungengewebe ablagern, wenn eingeatmetes Radon dort zerfällt. Radium ist im Staub des Grubenabraums und der Tailings enthalten. Es ist ein starker Gamma-Strahler und eine Ursache von Krebs im Knochengewebe, der Nasennebenhöhle und den Mastoidzellen sowie von Leukämie.
Genetische Schäden
Uran ist außerdem „genotoxisch“, d. h. es schädigt unsere DNA. Seine Genotoxizität ist sowohl durch seine chemischen als auch seine radiologischen Eigenschaften bedingt. Zellen können zwar die meisten DNA-Schäden reparieren, mehr als andere Strahlungsarten verursachen Alpha-Partikel jedoch DNA-Brüche, die irreparabel sind. DNA-Schäden sind eine Ursache vieler Krankheiten beim Menschen, wie Krebs, Erbkrankheiten und teratogenen Effekten wie geistiger Behinderungen und Fehlbildungen. Krebs kann eine Latenzzeit von 10 bis 40 Jahren haben, bei Leukämie kann diese aber auch nur fünf Jahre betragen.
Ionisierende Strahlung schädigt die DNA über zwei Mechanismen:
Die Übertragung ihrer Energie auf Moleküle im biologischen Gewebe, die dadurch „ionisiert“, also elektrisch geladen werden. Die so entstehenden freien Radikale verursachen dann indirekt Schäden an der DNA und anderen Biomolekülen – sowie direkte DNA-Schäden, wenn Strahlung den Zellkern durchquert.
Eine Ausstellung der IPPNW
Die Ausstellung zeigt die Gesundheits- und Umweltfolgen der „Nuklearen Kette“: vom Uranbergbau über die Urananreicherung, zivile Atomunglücke, Atomwaffentests, militärische Atomunfälle, Atombombenangriffe bis hin zu Atommüll und abgereicherter Uranmunition.
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