









Menschen und ihre Lebensräume werden durch den Abbau von Uran, seine Verarbeitung und die Entsorgung von radioaktivem Abraum mit Uran und seinen Zerfallsprodukten belastet. Die zweite Broschüre in der neuen IPPNW-Reihe zur „Nuklearen Kette“ befasst sich mit den gesundheitlichen Folgen des Uranabbaus, zeigt Beispiele seiner Auswirkungen in verschiedenen Ländern der Welt und einen Überblick des Uranabbaus weltweit.
28 Seiten, Format: DIN A6, 4-farbig
Daten und Fakten über den Rohstoff des Atomzeitalters
Der Rohstoff Uran scheint unverzichtbar: «Extraktion ohne große Risiken», «gewinnbarer atomarer Erstschlag» und «Kernkraft als klimaneutrale Alternative» lauten die Parolen. Weltpolitik ist gegenwärtig auch Atompolitik. Die Nuklearindustrie versucht, überall mit am Tisch zu sitzen.
Doch die Wahrheit sieht anders aus: Der Globale Norden externalisiert Umwelt- und Gesundheitsrisiken durch den Uranabbau im Globalen Süden. Uran ist an einem Tiefstpreis angelangt, die Kosten für Atomstrom sind gigantisch, selbst wenn man die Endlagerung nicht mitrechnet. Sie wiederum ist bis heute in den meisten Ländern, die auf Atomstrom setzen, ungelöst. Und Atomwaffen werden als Droharsenale aufgebaut.
Der Uranatlas, herausgegeben von der Nuclear Free Future Foundation, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, der Rosa-Luxemburg-Stiftung und Le Monde diplomatique, verdeutlicht die globale Dimension, das Risiko, den Widerstand gegen Uranabbau und Atomenergie. Der Uranatlas bietet Zugang zu einer komplexen Materie, die in der Öffentlichkeit kaum diskutiert wird.
Der Schwerpunkt dieses Heftes ist das Thema Uranbergbau, dem ersten entscheidenden Glied der Nuklearen Kette. Der Fokus wurde auf den Uranbergbau in Deutschland durch die Wismut gelegt; ein weitgehend unaufgearbeitetes unbekanntes Kapitel deutscher Geschichte, dass noch heute, 25 Jahre nach Schließung der Gruben, Hunderte von Toten fordert. Und das nicht nur bei uns. Michael Beleites ruft uns in Erinnerung, dass es deutsches Wismut Uran war, das bei den Atomkatastrophen von Kyschtym, den oberirdischen Atomtests von Nowaja-Semlja und Semipalatinsk und dem Super-GAU von Tschernobyl im Spiel war. Der Uranbergbau in Deutschland hatte nicht nur eine regionale, sondern eine internationale Dimension, die fortwirkt.
Heft 139, September 2014
Die Urankonferenz „Sacred Lands, Poisoned People“war der Auftakt des 19. Weltkongresses der IPPNW in Basel, auf dem das International Council der IPPNW dazu aufgerufen hat, den Uranabbau weltweit zu ächten. Uranabbau ist auch der Schwerpunkt dieses IPPNWforum-Heftes. Es ist ein wichtiges Thema, das leider bei den derzeitigen Diskussionen über Laufzeitverlängerung viel
zu oft vergessen wird. Mit folgenden Beiträgen:
- Im Staub: Fotos von Philip Reynaers
- Das gelbe Monster: Der Uranabbau und das Leid indigener Völker
- Karte der Ausbeutung: Das Uran muss in der Erde bleiben
- Tödliches Gift: Wie Uran die Menschen krank macht
- So etwas hatten die Dene früher nicht: Interview mit Dr. Dale Dewar und Dr. Michael Dworkind
Heft 123, September 2010
Hier sehen Sie eine Auswahl der IPPNWfactsheets zum Themea Uranabbau:
» Uran: Die Produzenten und die Verbraucher IPPNWfactsheet Nr. 2 / PDF
» Wie wird Uran abgebaut? IPPNWfactsheet Nr. 3 / PDF
» Gesundheitliche Folgen des Uranabbaus IPPNWfactsheet Nr. 4 / PDF
Die deutsche Atomindustrie ist bei den Uranimporten auch von Staaten außerhalb der OECD abhängig. Die IPPNW hatte nach einer Recherche über die Versorgung Deutschlands mit Uran bestätigt, dass sich unter den Herkunftsländern deutschen Urans Staaten wie Niger und Namibia befinden, in denen Umwelt- und Sozialstandards massiv verletzt werden. Die Statistiken über die Herkunft des Urans, das in deutschen AKWs verwendet wird, sind irreführend und unvollständig. Die IPPNW fordert die Bundesregierung daher auf, Informationen über Einfuhr und Herkunftsländer endlich offen zu legen. Dass die Bundesregierung die Herkunft des in deutschen AKW verwendeten Urans verschleiert, deutet darauf hin, dass es aus Ländern bezogen wird, in denen Menschenrechte verletzt und die Umwelt zerstört wird.