









Auch wenn manche Detailfrage über die Wirkungsweise des Urans im Körper noch ungeklärt ist, gibt es keinen Zweifel daran, dass Uranmunition schwerwiegende Folgen hat und Mensch und Natur vergiftet. Die wegen angeblich noch bestehender Lücken in der Beweiskette immer wieder erhobene Forderung nach weiteren Studien lähmt die Entscheidungsträger und verhindert das überfällige Verbot der Uranmunition.
Eine Neubewertung der Niedrigstrahlung
Die internationalen Gesundheitsorganisationen müssen ihre Methoden und Modelle zur Abschätzung des Strahlenrisikos überprüfen. Die Gefährlichkeit der sogenannten „Niedrigstrahlung“ ist inzwischen wissenschaftlich anerkannt. Selbst kleinste Strahlendosen können die Erbinformation verändern, das Immunsystem schädigen und Krebs auslösen. Die Gesundheitsorganisation der Vereinten Nationen sollte dies zur Kenntnis nehmen und die Bewahrung der Gesundheit der Menschen wieder in den Mittelpunkt ihres Tuns rücken. Andere Interessen dürfen in der Gesundheitspolitik keinen Platz haben.
Vergleichszahlen
Eine wichtige Aufgabe ist es, in den betroffenen Ländern Krebs- und Fehlbildungsregister aufzubauen. Ohne Vergleichszahlen können Veränderungen nicht erkannt und die Entwicklung über einen längeren Zeitraum nicht verfolgt werden. Außerdem sind weitere epidemiologische Studien wünschenswert.
Screenings der betroffenen Bevölkerung
Auch Screening-Studien sind wichtig: Untersuchungen der betroffenen Bevölkerungen müssen in einem festen Rhythmus langfristig durchgeführt werden. Durch die Langzeitbeobachtung werden auch Krankheiten dokumentiert, die erst später – nach zehn oder zwanzig Jahren oder auch in der 2. oder 3. Generation – sichtbar werden.
Wissen über die Einsatzorte und -mengen
Nach einem bewaffneten Konflikt, bei dem Uranmunition eingesetzt wurde, ist es zum gesundheitlichen Schutz der Bevölkerung von großer Bedeutung zu erfahren, wo und wie viel Uranmunition eingesetzt wurde. Ohne das Wissen über die Einsatzorte und -mengen ist der Schutz der betroffenen Bevölkerung, sei es durch Information, durch Absperrungen und auch durch Dekontaminationsbemühungen fast unmöglich.